Nein, ich möchte es nicht wissen!

Alles in meinen Bildern bin ich.

Ich ärger mich über Betrachter meiner Bilder, die mir penetrant ihre Gedanken aufdrängen wollen. Das seltsame ist, dass sie davon ausgehen, dass ich in die Hände klatsche auf und ab hüpfe und sie lobe und mich erfreue an ihrer blühenden Phanatsie.

Nein , das mach ich nicht,  in Gedanken schiess ich sie zum Mond.

Ich male doch keine Suchbilder und veranstalte ein frohes, ich sehe was, was du nicht siehst.

Eine Ausstellung hiess sogar mal so,  damit wollte ich die Betrachter schon animieren sich ihre Gedanken zu machen und ihre Sichtweisen in meinen Bilder zu finden, aber ich möchte es nicht mitgeteilt bekommen, jedenfalls nicht ins Detail, was sie genau sehen…… Katzen, Hunde, Postboten, Raketen oder Frauen die Kopfstand machen. Solche Kommentare werden auch grundsätzlich unter meinen Fotos die ich veröffentliche  gelöscht. Manch einer schickte mir dann schon erboste Nachrichten und war enttäuscht, dass ich nicht begeistert bin, wenn er einen Mann mit Schwert und Schild und Federhut sieht. Mein letztes Bild hab ich überarbeitet, denn ich sah jetzt immer, denn Mann mit Federhut und der wollte so gar nicht in meine Sichtweise passen.

Am allerliebsten sind mir aber die (und da stopf ich die größten Kanonen in Gedanken), welche mir aufgrund meiner Bilder erzählen wollen, wer ich bin.

Hier meine überarbeitete Landschaft:

12 Kommentare

    • vielleicht ist das aber ein ansatzpunkt für dich ilse….weil deine bilder ja auf den ersten blick über und durschschaubar sind, vielleicht hast du angst, dass nicht erkannt wird, was du ausdrücken willst und malst deswegen alles auf? gruß conny….paket stell ich morgen ne suchanfrage, hoffe es ist nicht verschollen, aber ich denk mal nicht, manchmal steht es auch in der filiale beim empfänger.

  1. Das kann ich hundertprozentig so unterschreiben – und in den eigenen Bildern dann immer diese fremden Assoziationen zu sehen ist furchtbar, dann ist es manchmal die einzige Möglichkeit, das Bild zu überarbeiten…

    Viele Grüße Ute

    • 🙂 freu mich dass es noch einigen so geht, wenn jemand sagt, das bild spricht ihn an und es erzählt ihm viel, es setzt gedankengänge frei, von mir aus auch vom letzten sommer oder ein gefühl aus der kindheit, dann ist es vollkommen ok….aber mehr will man nicht wissen, genausowenig wie ich meine Bilder erklären will….gruß conny und danke fürs lesen:-)

      • Ja, dein Text hat mir wirklich aus der Seele gesprochen! Ich möchte ja, dass jeder in meinen Bildern seine eigenen Geschichten sieht, aber ich möchte eben auch nur meine Bilder darin sehen und keine “Stierköpfe”, “Gabeln”, “Straßenlaternen” oder “Männer mit großen Nasen im Hintergrund”… bei letzterem musste ich das Bild auch übermalen.

        Und es fand es klasse, dass du das mal so auf den Punkt gebracht hast! 🙂

        Beste Grüße Ute

  2. schwieriges thema. wenn du bilder in den öffentlichen raum stellst/hängst, sind sie losgelöst von dir und eigentlich vom rezipienten natürlich als solche respektvoll losgelöst zu betrachten. eigentlich. meist ist den leuten ja auch scheißegal, wer du bist (was ja echt in ordnung ist) – sie selbst sind sich(!) aber nicht egal (was auch nachvollziehbar ist) … und bei bildern schaust du immer in einen spiegel (was aber eben auch nicht alle raffen :-)). als begleitender künstler, der da beim verkauf seiner werke halt meist rumsteht, musst du geradezu zwangsläufig immer therapeutische arbeit leisten. na, und wenn irgendeiner vor sich hin meint, dass du im tierkreiszeichen des gürteltiers geboren bist, was wiederum heißt, dass du und-so-weiter-und-so-fort-bla-bla … dann musst du das aushalten (außer du willst als punk wahrgenommen werden, was natürlich auch geht:-)). ganz große künstler bringen dem volk was – wenn sie es intelligent tun, heißen sie joseph beuys (schamane) oder da vinci (lächel!:-)). geht aber auch als wolle petry.:-). leute sehen sich (!) … dann vielleicht ein paar farben … und die künstler sind eigentlich, zumindest zunächst einmal ziemliche scheißegal-gestalten. hm, und künstler sehen sich (!), haben ein paar farben und tendenziell das bedürfnis irgendwas tolles zu machen, was sie irgendwie aus der scheißegal-gestalten-ecke rausbringen könnte. klingt doof, ist aber die einzig wirkliche triebfeder des planeten und damit sehr begrüßenswert. … hab ich jetzt ein fazit? äh, eigentlich nicht, hö – vielleicht würd ich nie jemanden weg- oder auslöschen (!), sondern immer bzw. da, wo es geht, freundlich entgegnen.? puh. … macht auf der anderen seite ja auch spaß dem ein auf anderen vor den koffer zu scheißen.:-) …stimmt, is nervig, wenn leute bilder wie eine schablone an einen anlegen möchten…

    • ja, jeder sieht das, was er sehen will, aber besonders glücklich sind die leute erst dann, wenn man sagt : “100 punkte, genau das ist es, was ich sagen wollte, setzen eins…………”
      ich sage immer….wenn sie das im bild sehen ist es genau das was das bild ihnen sagne will…..damit sind die meisten nicht zufrieden.

  3. “Jeder möchte die Kunst verstehen. Warum versucht man nicht, die Lieder eines Vogels zu verstehen? Warum liebt man die Nacht, die Blumen, alles um uns herum, ohne es durchaus verstehen zu wollen? Aber wenn es um ein Bild geht, denken die Leute, sie müssen es ‘verstehen’.” – Pablo Picasso

    Ich bin auf dem Standpunkt, dass man Bilder mitnichten immer verstehen und interpretieren muss auf Teufel komm raus – wenn die Leute meinen, das tun zu müssen, da geh ich mit dir konform, sollen sie es für sich behalten. Denn manch abstruse Interpretation beeinflusst einen womöglich dann so, dass man selbst dauernd diese Käse in dem Bild sieht :-/

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